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Schnuppertag im Depot Bauma

Schnuppertag Depot Bauma

Schnuppertag im Depot Bauma

Seit 2017 wohne ich mit meiner Familie als Neuzuzügler im Hörnen in Bauma. Speziell gefällt mir in Bauma, dass wir mit dem Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland DVZO und dem Industrie-Ensemble Neuthal Kulturgüter aus der spannenden Zeit der industriellen Revolution verfügen. Diese Kulturgüter gilt es durch richtige Nutzung zu erhalten und schützen.

Erster Kontakt mit dem DVZO

Mein erster Kontakt zum DVZO kam im Herbst 2018 zustande. Im Auftrag von meinem Arbeitgeber hatte ich mehrere DVZO Charter-Fahrten organisiert. Eine Thurgau-Rundfahrt unter Dampf anlässlich des runden Geburtstages von unserem Seniorchef sowie zwei Elektro-Fahrten am Abend durch den Kanton Zürich anlässlich eines Kundenseminars mit internationaler Beteiligung. Von allen drei Fahrten bekam ich von den Teilnehmern jeweils sehr positive Rückmeldungen. Als Organisator der Fahrten hatte ich jedoch einige Kritikpunkte an den DVZO zu adressieren. Dies betraf vor allem die nicht-eisenbahnnahen Bereiche, wie zum Beispiel Kundenbetreuung und Catering. Die Kritik wurde vom DVZO gut aufgenommen und teilweise wurden bereits entsprechende Massnahmen umgesetzt. In jedem Fall würde ich bei Bedarf jederzeit gerne wieder eine Charterfahrt in Zusammenarbeit mit dem DVZO organisieren.

In der Folge kam es zu weiteren Kontakten zwischen dem DVZO und mir, bis ich im Dezember 2019 betreffend einer Aktivmitgliedschaft angesprochen wurde. Um den Vereinsbetrieb besser kennenzulernen habe ich mich für einen Schnuppertag bei der Dampf-Technik im Depot Bauma entschieden. Meine Bedenken waren zunächst, dass ich aufgrund meines beruflichen Engagements nicht ausreichend Zeit für das DZVO Vereinsleben finden würde.

Dampftechnik Bauma

DVZO Depot Bauma

Die Dampf-Technik im Bauma ist verantwortlich für den fachgerechten Unterhalt der Dampflokomotiven. Der Unterhalt der Dampflokomotiven ist aus drei Gründen anspruchsvoll. Da es sich um ein öffentliches Verkehrsmittel handelt, müssen die Vorschriften des Bundesamtes für Verkehr eingehalten werden. Im Weiteren gilt die Einhaltung der Vorschriften für den Betrieb eines Dampfkessels. Diese Vorschriften werden vom SVTI, vormals eidgenössisches Kesselinspektorat, streng überwacht. Als zusätzliche Herausforderung muss die historische Substanz der Fahrzeuge erhalten bleiben.

Im Winter, ausserhalb der Fahr-Saison, findet der aufwändige Unterhalt der Dampflokomotiven im Depot Bauma statt. Im Rhythmus von 14 Tagen finden jeweils am Samstag «Bau-Tage» statt. Die Arbeiten werden vom Leiter Dampflok Unterhalt im Voraus geplant und an den Bau-Tagen überwacht. Zu den Bau-Tagen finden sich jeweils etwa 5 – 10 Vereinsmitglieder ein. Die acht Teilnehmer an meinem Schnuppertag waren Berufsleute aus verschiedenen Positionen und Branchen, Pensionäre, ein Architektur Student, ein Lehrling sowie der Geschäftsführer eines bekannten Transport-Unternehmens.

Ablauf Schnuppertag

Räder einer Dampflok

Der Samstag beginnt um 9:00 Uhr mit der Besprechung und Einteilung der anstehenden Arbeiten bei Kaffee und Gipfeli. Zudem findet ein Austausch von Neuigkeiten aus dem Verein statt. Erfreulicherweise wird nicht nur über Eisenbahn-Themen gesprochen. Meine Befürchtung, dass nur Eisenbahn-Freaks teilnehmen war absolut unbegründet. Die Arbeiten und Gruppen werden nach den jeweiligen Kenntnissen und Interessen eingeteilt. Für die Teilnahme ist keine mechanische Grundausbildung notwendig. Allerdings handelt es sich um keine saubere Arbeit und man sollte entsprechende geeignete Kleidung mitbringen. Ein Interesse an Technik und Technikgeschichte wird vorausgesetzt.

Im Lauf des Tages fanden vor allem Arbeiten an der Dampflok 9 statt. Der Kessel musste für die anstehende Druckprüfung ausgewaschen werden. Die Bremsklötze wurden gewechselt und die Bremsgestänge überholt. Die in der Werkstatt des DVZO überholten Speisewasser-Ventile und der Domdeckel mussten montiert werden.  Als Schnupperstift hatte ich das Privileg, dass ich zwischen den Gruppen wechseln konnte und so einen guten Einblick in die Arbeiten bekam und die neuen Kollegen kennenlernen konnte. Ab 16:45 Uhr wurde die Werkstatt aufgeräumt und mein Schnuppertag endete um 17:00 Uhr. Die Arbeiten werden von den aktiven Vereinsmitgliedern auf freiwilliger Basis unentgeltlich ausgeführt, es erfolgen keinerlei Zahlungen von Entschädigungen.