Nachruf Hans-Ueli Gubler
Am 16.12.2017 verstarb Hans-Ueli Gubler, der langjährige Senior-Patron des Hinwiler Baustoff-Unternehmens FBB.
Seinem Wirken ist es wohl massgeblich zu verdanken, dass die Bahnstrecke Hinwil – Bäretswil heute noch existiert. Hatte das FBB-Zweigwerk Bäretswil bereits in den 1970er-Jahren Zementlieferungen am Bahnhof umgeschlagen, investierte Hans-Ueli Gubler 1983 in ein eigenes Anschlussgleis, das kurz unterhalb des Kemptnertobelviaduktes von der ehemaligen UeBB-Strecke abzweigt. Der dort generierte Verkehr, noch heute sind es zwischen 50 und 100 Nettotonnen Zufuhr pro Werktag, kompensierte den stetigen Rückgang des übrigen schienengebundenen Stückgut- und Wagenladungsverkehrs in Bäretswil. Damit blieb ein Weiterbetrieb der Strecke kommerziell tragbar und volkswirtschaftlich sinnvoll – und der DVZO profitiert seit mittlerweile 40 Jahren gleichsam als Kiebitz von dieser einzigartigen Nische.
Dem Verstorbenen waren Dampflokomotiven keineswegs fremd. In jungen Jahren war der gelernte Maschinenschlosser als einer der letzten Kesselschmiede der damaligen SBB-Hauptwerkstätte Biel/Bienne tätig. Auch als Unternehmer blieb er stets ein Sympathisant der Eisenbahn und ein treuer Grosskunde von SBB Cargo. Selber Bahnunternehmer werden und mit eigenen Loks und Zügen kutschieren wollte er aber nie, auch nicht nachdem die Bahnreform solches ermöglicht hätte. Dafür gäbe es die Profis, pflegte er zu sagen, und er blieb auch hart, als die SBB 2010 die Strecke Hinwil – Bäretswil dringend loswerden wollte und am liebsten ihn als Anschlussgleisbetreiber ab Hinwil gesehen hätte. Die SBB betreibt die Strecke heute noch selber. Dem DVZO hingegen liess Hans-Ueli Gubler manche freundliche Zuwendung in Form von Natural- und Barspenden zukommen. Auch als Hinwiler Gemeindepräsident 1994–2002 öffnete er uns Türen und vermittelte wertvolle Kontakte.
Wir trauern um einen grosszügigen Gönner und einen der selten gewordenen Firmenpatrons alter Schule : Der von Verantwortung nicht einfach spricht sondern sie übernimmt, der nicht nur dem Unternehmen sondern auch dem Gemeinwesen in verantwortungsvollen Positionen zur Verfügung steht, etwa als Stabsoffizier und Gemeinderat, und der seine unternehmerischen Aktivitäten in Verantwortung vor der Nachhaltigkeit ausübt, gerade auch in kulturellen und ökologischen Belangen.