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In kleinen Schritten vorwärts: Materialuntersuchungen

In kleinen Schritten vorwärts: Materialuntersuchungen

Wahrnehmungen von aussen könnten den Eindruck erwecken, das Projekt Depotareal Bauma sei ins Stocken geraten. Doch das trifft keineswegs zu. Und gerade jetzt nimmt es wieder vermehrt Schwung auf. Wenn auch in kleinen Schritten, sind aber diese Aktivitäten für die Gesamtrealisation enorm wichtig.

An einem in diesem Sommer ausnahmsweise kühlen, regnerischen Dienstag, wurden von Experten, unter Leitung von DVZO-Mitglied Ueli Spalinger, an historischen Elementen Zustandsuntersuchungen vorgenommen. Diese Objekte sind an verschiedenen Orten eingelagert und warten auf die spätere Verwendung im zukünftigen Depotareal. Aktuell erfolgten die Versuche an der Drehscheibe, dem Kohlekran sowie an der Passerelle.

Der vorübergehend in Bäretswil zwischengelagerten Drehscheibe, sie stammt ursprünglich aus dem Areal des Bahnhofs Zürich Oerlikon, wurden drei Rohlinge für Material-Zugproben entnommen und der LB Materialprüfung AG zur Verfügung gestellt. Diese Spezialfirma führte zusätzlich eine Materialanalyse für die Schweissbarkeit des Materials durch. Die Ergebnisse fielen durchwegs sehr gut aus.

Entnahme von Materialproben an eingelagerter Drehscheibe.
Bild: Hugo Wenger

Die Einzelteile des Kohlekrans lagern bereits auf dem Depotareal in Bauma. Zu seiner aktiven Zeit diente er auf dem Areal des SBB-Depots Winterthur für das Befüllen der Dampfloks, vermutlich auch jener, die bis in die 1950er Jahre ins Tösstal dampften. Nebst Materialentnahmen für Zugproben und Analysen wurden Härtewerte und Zugfestigkeit an mehreren Teilen untersucht. Geprüft wurden der Königszapfen, das Druckrohr und ein Zentralstück. Die ermittelten Daten stimmten darauf die Fachleute sehr positiv. Gute Aussichten für das ambitiöse Projekt.

Anschleifen und Härtemessung an Kohlekran-Bestandteil.
Bild: Hugo Wenger

Abschluss der Untersuchungsreihe erfolgte neben dem DVZO-Depot in Wald/ZH. Hier lagert seit einem Jahr fein säuberlich zerlegt die Fussgängerbrücke, respektive auf gut schweizerisch ‘Passerelle’, ehemals Bahnareal Wattwil. An verschiedenen Stellen der Brückenelemente, Stützen, Lager und Podest wurden Härtewerte und Zugfestigkeit geprüft. Auch diese Zahlen fielen mehr als erfreulich aus. Zudem wurden von den Brückenteilen noch Farbproben für eine Bleianalyse genommen, die im erwarteten Rahmen resultierten.

Anschleifen und Härtemessung an Elementen der Passerelle.
Bild: Hugo Wenger

Nach den Untersuchungen kann gesagt werden, dass alle Materialien wesentlich bessere Eigenschaften in Bezug auf die Festigkeit und Aussagen zur Schweissbarkeit aufweisen als ursprünglich erwartet. Das stimmt doch sehr zuversichtlich.

Hugo Wenger, Projekt Depotareal Bauma